Galerie Alexandra Saheb
email
artists kalender presse kontakt  
email
NOTHING OF NORTH UNKNOWN
Bild
Nothing of North Unknown

Eröffnung: Samstag, 21. Juni, 18 Uhr
24.06. - 03.08.2008
Dienstag - Samstag 12 - 18 Uhr
Am Tag der Sommersonnenwende, dem 21. Juni, eröffnen wir in den Räumen der Galerie die Gruppenausstellung Nothing of North Unknown. Die Ausstellung ist der nordischen Landschaft und den ihren Veränderungen gewidmet, die sie im Kontext eines sich erwärmenden Planeten erlebt. Arktische Landschaften sowie pittoreske Winterszenen dienen als Projektionsflächen für eine Auseinandersetzung mit extremen Lebensbedingungen und sind persönlicher Ausdruck emotionaler Inhalte und traumhafter Szenarien. Manche Arbeiten spiegeln die einmalige Schönheit des Nordens, andere bedienen sich der Bilder des Fantastischen, um möglichst apokalyptische Ereignisse zu suggerieren. Mitten im Sommer erkundet die Ausstellung das Nördliche aus der Sicht einer althergebrachten romantischen Thematik: Angst und Verlangen werden in Landschaftsbildern vermittelt. Der Titel ist einem Gedicht der amerikanischen Schriftstellerin Josephine Jacobsen entnommen und spiegelt ein gesteigertes Bewusstsein für die ökologische Herausforderung in der globalen Gemeinschaft wieder.

Mit Out of Harms Way präsentieren Claire Healy und Sean Cordeiro (AUS) eine eigens für die Ausstellung entstandene Installation, die sich auf aktuelle Medienbilder bezieht: die Zerstörung von Leben durch Flut und andere Naturkatastrophen. Das Mobiliar eines Wohnzimmers wird auf den Kopf gestellt und mit Hilfe von Holzstäben gegen die Galeriedecke geklemmt. Dort scheint alles in Sicherheit. Es stellt sich jedoch die Frage wie wir in so einer umgekehrten Welt leben sollen.

The Purple Cloud von Marie Jager (DK, USA) ist ein zehn-minütiges Video, basierend auf einem viktorianischen Roman des britischen Schriftstellers M. P. Shiel. In seiner Geschichte bricht ein Vulkan in Südostasien aus und schickt ein giftiges Gas in die Atmosphäre, welches das gesamte Spektrum lebender Kreaturen vernichtet, bis auf diejenigen, die sich an die Nordsee und nach Norwegen retten können. Als eine Sequenz von Collagen nutzt das Video eine Ästhetik des frühen Films: eine Kombination von Text, stehenden Bildern und einem Soundtrack zeitgenössischer Musik.

In Amalia Picas (ARG) Si no estás tú zeigt eine Folge von Diaprojektionen einen Jungen, der eine Palme in den Schnee zeichnet. Einerseits ruft die Arbeit eine kindliche Nostalgie für wärmere Gefilde hervor, andererseits beschwört sie die Koexistenz von zwei Orten und die Überlagerung zweier Klimazonen. Daneben zeichnet eine siebenteilige Poster-Serie ein ultimatives Symbol der Unbeständigkeit und des Versprechens: den Regenbogen. Pica sammelt Regenbögen aus der ganzen Welt, von Argentinien bis Surinam. Verschiedene geographische Orte werden in ein Spektrum von Grautönen überführt. Es entstehen einerseits auffallend schöne Bilder, zugleich scheinen jedoch die Schwarz-Weiß-Bilder auf die Farblosigkeit einer Welt ohne Differenzen zu deuten.

In der Malerei ohne Titel von Vangelis Pliarides (GR) dient die Polarlandschaft als Hintergrund. Touristische Freizeitaktivitäten, die man normaler Weise mit seinem Heimatland Griechenland verbindet, finden jetzt auf sterilem Eis statt. Ein klosterartiges Gebäude ist auf eine von Gletschern bedeckte Insel verlegt und ist flankiert von einem grünen Tennisplatz. Kleine Figuren baden im Meer, das einzig von einem Leuchtturm erhellt ist. Das auf die Szene montierte Foto zeigt diese arktische Außenstelle als Ort emotionaler Erinnerung.

Althea Thaubergers (CA) Fotographien sind Porträts von Baumpflanzern, welche den regenerativen Zweig der Holzindustrie bilden. Diese jungen Menschen verbringen ihren Sommer im abgelegenen Norden Kanadas, um junge Bäume zu pflanzen. Posierend in Arbeitskleidung mit einem Hippie-Touch werden die einzelnen Helfer vor der kargen Landschaft abgebildet.

Chris Watsons (UK) Soundaufnahme vom isländischen Gletscher Vatnajökull ist ein orchestrales Meisterwerk von Naturgeräuschen, ausgehend von dem unheimlichen und tiefen Knarren des Eises und schließlich kulminierend in den schrillen Rufen der Vögel. Watson bietet uns ein Soundporträt einer lebendigen Landschaft durch Töne, die das menschliche Ohr auf diese Weise nicht wahrnehmen würde.

Claire Healy (*1971, Melbourne, AUS) und Sean Cordeiro (*1974, New South Wales, AUS) arbeiten seit 2003 zusammen. Die Künstler leben und arbeiten in Sydney und Berlin. Sie sind eingeladen, 2009 Australien auf der Venedig Biennale zu vertreten.
Marie Jager (*1975, Kopenhagen, DK), lebt und arbeitet in Los Angeles.
Amalia Pica (*1978 in Neuquén, ARG), lebt und arbeitet in London.
Vangelis Pliarides (*1964, Thessaloniki, GR), lebt und arbeitet in Thessaloniki.
Althea Thauberger (*1970, Saskatoon, USA), lebt und arbeitet in Vancouver. Teilnehmerin der Manifesta 7.
Chris Watson (*Sheffield, UK), lebt und arbeitet in Newcastle Upon Tyne, UK.
Laura Schleussner (*1969, New York, USA), lebt und arbeitet in Berlin als freie Kuratorin.
Von 2005-2006 nahm sie am De Appel curatorial training program teil.

Galerie Alexandra Saheb
email