Galerie Alexandra Saheb
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REMIXED
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Stefan Schuster, remixed von Gitte Schäfer, #1, 2008, mixed media auf Papier, 20,99 x 29,77 cm
remixed

Ein Projekt von Stefan Schuster


Eröffnung Freitag, 05. September 2008, 18 Uhr
06.09. - 18.10.2008
Dienstag - Samstag 12 - 18 Uhr
Der in Berlin lebende Künstler Stefan Schuster hat die Künstlerinnen und Künstler Matthew Antezzo (USA), Michael Baers (USA), Raphael Danke (D), Sean Gallaghar (CAN), Gregor Hildebrandt (D), Jacob Dahl Jürgensen (DK), Rufus Kraus (D), Dan Rees (UK), Gitte Schäfer (D), Cornelia Schmidt-Bleek (D), Thomas Seidemann (D), Annika Ström (S), Katja Strunz (D), Alexander Wolff (D), Christine Würmell (D) und als besonderen Gast Herbert Achternbusch (D) eingeladen, von ihm angefertigte Originalzeichnungen (Tusche auf Transparentpapier, im Format A4) zu überarbeiten. Schusters Zeichnungen basieren auf einer reduzierten und abstrakten Linienführung, die viel Interpretationsspielraum erlaubt. Alle Angefragten wurden gebeten drei bis vier Zeichnungen auszusuchen, um sie als Original und ohne jede weitere Vorgabe zu überarbeiten.

Diese Form der künstlerischen Zusammenarbeit greift auf bekannte Strategien künstlerischer Produktion zurück: zum Einen auf die Idee der Kooperation, also dem gemeinsamen Erzeugen einer künstlerischen Arbeit, zum Anderen auf Verfahren, welche vorhandene Werke nutzen, um Kontexte oder bereits verhandelte Themen neu aufzugreifen und zu reflektieren. Die Idee der Kooperation wird von remixed jedoch unterlaufen, da es sich nicht um einen gemeinsamen - im Sinne eines zeitlich parallel laufenden oder inhaltlich abgestimmten - Arbeitsprozess handelt, sondern vielmehr um ein nacheinander geschaltes Arbeiten, bei dem das ursprüngliche Werk Gefahr läuft, übermalt, verfremdet oder unkenntlich gemacht zu werden. Das Projekt erinnert auch an Produktionsformen von Künstlern, die durch das Übermalen von Arbeiten die Idee der Verfremdung und Transformation eines Kunstwerkes angeregt haben. Stefan Schusters remixed treibt diesen Prozess weiter, indem er das Original liefert und zur Fortführung, zur Überarbeitung einlädt. Die Ergebnisse reichen von einer behutsamen Fortführung der abstrakten Struktur, über das Neben- oder Übereinander von Bildelementen bis hin zu figürlichen Ensembles, die lediglich die Dimension der Ausgangsform zum Anlass nehmen. Schusters Strategie provoziert Fragen bezüglich des Zerstörens oder Modifizierens eines bereits bestehenden Werkes, es regt auch an, Begriffe wie Original, Urheber- und Autorschaft zu überdenken. remixed steht somit in der Reihe von Projekten, in denen der Künstler sich auf ein künstlerisches Netzwerk bezieht. Führte er in den letzten Jahren diese Art von Austausch vor allem in Buchprojekten, so hat er seit 2007 begonnen, ihn auf Räume auszuweiten. In seiner leer geräumten Wohnung hat er letzten Herbst die dreitägige Ausstellung "pimp my walls" organisiert, bei der 48 KünstlerInnen mit jeweils einer Arbeit teilnahmen. Das einzige verbindende Element war dabei die Bekanntschaft mit dem Ausstellungsmacher. Dem Prinzip folgend hat er bei Sparwasser HQ in diesem Jahr zu der Ausstellung "Freunde und Bekannte" eine Vielzahl von Berliner KünstlerInnen geladen, deren Arbeiten er dann wiederum selbst in den Räumen inszenierte.

Die Ausstellung remixed führt die entstandenen Kunstwerke erneut unter der Regie von Stefan Schuster zusammen. Das Nebeneinander der Überarbeitungen wirft nicht zuletzt auch die Frage auf, inwieweit die Handschrift des Einladenden als roter Faden erkennbar bleibt.

Stefan Schuster, * 1970 in Österreich, lebt und arbeitet in Berlin.

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