Stefan Saffer, Atomic Opera (in two acts), 2006, Gouache, Klebeband, Bundstift, Marker auf Karton, 5 Ebenen, gerahmt, 65 x 48 x 6 cm
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the
space between
Elena Bajo (ESP), Maria Hedlund (S), Katie
Holten (IRL), Stefan Saffer (D),
Alexis Marguerite Teplin (US) & Keith Wilson (UK)
ERÖFFNUNG
10.11.2006, 18 Uhr
11.11.2006
- 20.01.2007
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the space between bezieht
sich auf die unspezifische Mehrdeutigkeit der Kunsterfahrung im materiellen
Raum und den Faktoren wie Zeit, Erfahrung und Interpretation, die
sie beeinflussen.
Folgt man Foulcaults Ansicht, dass Räume durch “Übergänge
formiert werden” eröffnen sich unendliche Betrachtungsweisen,
indem die Beziehung eines Betrachters zu einem Kunstwerk durch seine
eigene Sicht entsteht und jeder Blick eines Betrachters
potentiell zu einer anderen Interpretation und zu einem anderen ästhetischem
Verständnis führt. Der Fokus liegt auf den Beziehungen
eines Elementes zu einem Anderen, seien es materielle, psychologische,
historische oder erzählerische Einflüsse. Die Künstler
dieser Ausstellung thematisieren diese Beziehungen in ihren jeweiligen
Medien: Malerei, Zeichnung, Skulptur, Fotographie und Installation.
Elena Bajo bezeichnet sich selbst als eine “soziale Bildhauerin”,
die Elemente aus dem urbanen Leben sammelt und neu strukturiert,
um diese unter Bezug auf ihr eigenes ästhetisches Verstehen
neu zu arrangieren und zu transformieren. Sie sagt: “Ich bin
am Raum zwischen Sender und Empfänger interessiert, an der Zirkulation
von Nachrichten, an der Dekodierung von Informationen und dem Raum
zwischen Worten.”
Katie Holten beschreibt sich als “pathologische Wanderin, Abenteuerin
und Sammlerin”. Beim Archivieren ihrer Fundstücke können
die daraus resultierenden Arbeiten die unterschiedlichsten Formen
annehmen. Sie hat eine einzigartige Sprache entwickelt, die Erinnerung
und Reflektion kombiniert, um eine individuelle Interpretation von
Daten zu ermöglichen.
In ihren Fotografien von Alltagsgegenständen beschäftigt
sich Maria Hedlund mit der Isolation des Bildes von seinem Kontext.
Der Betrachter wird sensibilisiert, kleine Eigentümlichkeiten
zu bemerken, die das scheinbar Gewohnte objektivieren. Hedlunds Arbeiten
spielen mit der Verlangsamung der Beobachtung und fordern somit einen
Vergleich zwischen den Objekten heraus. Ihren Arbeiten haftet eine
mysteriöse Atmosphäre an; es gibt keine Spur eines menschlichen
Kontaktes mit dem leeren Raum in dem man Interaktion vermutet.
Etwas Wegschneiden und das Überlagern von Bildern sind die Techniken
die Stefan Saffer in seinen Papierschnitten und hängenden Mobiles
oder Malereien verwendet. Während er Teile eines Bildes entfernt,
ist sich Saffer darüber bewusst, dass neue Verhältnisse
zwischen den überbleibenden Räumen entstehen. Der Arbeitsprozess
wird vornehmlich von formalen künstlerischen Entscheidungen
geleitet, wesentlich dabei bleibt das Spiel, das zwischen dem Ausgeschnittenen
und der ganzen Komposition entsteht.
Die Assemblage Installationen von Alexis Marguerite Teplin kombinieren
oft multiple Elemente, die Sie verändert, um so eine stilistische
Bandbreite zu erzeugen, die von feministischer Ästhetik bis
hin zur Kunst der frühen Romantik reicht. Teplin untersucht
die Schichtung von Bedeutungsebenen aus unterschiedlichen Zeitperioden,
aus Mode, Materialien, sozialen Kommentaren und Malstilen. Jeder
dieser Modi lädt zu neuen Interpretationen ein.
Auch Keith Wilsons Skulpturen sind Assemblagen aus Ready-made Objekten,
die neue Geschichten kreieren, wobei sein Werk zwischen dem abstrakten
Bild und dem Narrativen anzusiedeln ist. Wilson über seine Arbeiten: ”Ich
mache chamäleonartige Skulpturen, die Ihre Aussage dem Kontext,
in dem sie gezeigt werden, anpassen. Diese Art von Arbeit braucht
eine besondere interpretative Flexibilität.”
the space between untersucht wie der Künstler die räumliche
Barriere zwischen dem Betrachter und dem zu Betrachtenden überwindet
und wie er im Moment in dem diese Erfahrung zu entstehen scheint,
vermittelt. |
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