Eva Weymann

Eröffnung: 02.02.2005, 18.00 Uhr
03.02.-19.03.2005

In den Bildern von Eva Weymann treten Dinge des Alltags in den Mittelpunkt. Wohnungen, die sie zu Dreharbeiten eingerichtet hat, werden von Ihr anschließend fotografiert. Ausschnitte dieser Fotos dienen ihr als Vorlage für die großformatigen Bilder, - die wie ein Blow-Up - angeschnittene Details deutscher Wohnkultur zeigen.

In diesen Arbeiten werden unterschiedliche künstlerische Prozesse durchlaufen, angefangen bei der Installation bzw. Setdesign, über die Fotografie bis zum gemalten Bild - welches als Synonym einer vertrauten Welt verstanden werden kann. Die Inszenierung wird zum eigentlichen Abbild der Realität. Das Interieur eines älteren Menschen wird zum Motiv, das in dieser Form, oder ähnlich, wahrscheinlich tausendfach zu finden wäre, in diesem Fall jedoch nach den Vorstellungen der Künstlerin zusammengestellt ist. Schwere dunkle Holzmöbel arrangiert mit Wohn- und Dekorationselementen der Sechziger und Siebziger Jahre vor gemusterter Tapete entsprechen dem Wohngeschmack einer Generation und dienen der Künstlerin sowohl als Kulisse als auch als eigentliches Sujet ihrer Gemälde. Durch das Hineinzoomen in den Raum gibt die Künstlerin nur wenige kleine Details zu erkennen, die jedoch die Atmosphäre und den weiteren Verlauf dieser Räume auf eindrucksvolle Art dem Betrachter nahe bringen, der wie durch eine Türspalt einen voyeuristischen Blick auf die Privatsphäre eines unbekannten Menschen wirft.

Ebenso bedient sich Eva Weymann auf Flohmärkten gefundener Fotos, die Menschen in privater Umgebung darstellen, wie auch alter Fotoalben, Postkarten und Pressefotos aus Zeitschriften. Auch hierbei werden die Fotos aufgeblasen, so als wolle die Künstlerin die Welt des deutschen Kleinbürgers wie unter einem Mikroskop auf ihren Bildern sezieren.